Wein richtig lagern

Wie lagert man eigentlich richtig Wein? Die jahrhundertlange Erfahrung mit Wein hat uns gezeigt, dass das beste Weinlager ein Weinkeller ist. Im Keller ist es dunkel, es herrscht eine gleichmäßige Temperatur und eine gewisse Feuchtigkeit. Diese drei Kriterien begünstigen eine lange Haltbarkeit von Wein. Hat man nun aber keinen Keller oder dort keinen Platz, dann ist die nächst beste Möglichkeit ein Wein-Klimaschrank. Hier kann man die Temperatur nach Wunsch einstellen. Manche Klimaschränke haben auch Temperaturzonen, sodass man den Wein auch trinkfertig entnehmen kann. Wenn man weder Keller, noch Klimaschrank hat, dann sollte man den Wein in der Wohnung möglichst bodennah, lichtgeschützt und kühl lagern. Von der Kühlschrank Lagerung rate ich aber ab. Generell sollten Weine mit Korkverschluss stets liegen. Weine mit Schraub- oder Glasverschluss können auch stehen. 

Welche Weine sollte man länger aufheben? Wein lagern, meint ja meist Wein altern. So gibt es Weine, die gewinnen durch das Alter. Je reifer, desto mehr Aromen und desto aussagekräftiger ist der Wein. Hierzu gehören Bordeaux, Burgunder, klassische deutsche Süßweine und Portwein. Diese Weine entwickeln ihr volles Potential erst, wenn sie längere Zeit liegen.

Wie lange? Die ganz großen Bordeaux und Burgunder kann man meiner Erfahrung nach 10 bis 20 Jahre lagern. Dann kann man sicher sein, dass der Wein sich zum positiven verändert hat. Große Süßweine können ohne weiteres mehrere Jahrzehnte gelagert werden. Aber auch Weine wie der Kiedricher Rheingauer Riesling vom Weingut Robert Weil können meiner Erfahrung nach drei bis fünf Jahre aufgehoben werden, weil sie in der Zeit durchaus noch eine gute Entwicklung durchmachen. 

Was ist mit Sekt und Champagner? Sekt Lagerung bringt nichts, da es in der Regel nicht so gute Sekte gibt. Schaumweine haben eine zweite Gärung durchgemacht, sodass sie sehr komplett sind und die Lagerung eigentlich zu keiner großen Verbesserung führt. Große Champagner aus guten Häusern wie Krug, Billecart Salmon, Dom Perignon und Roederer können sich allerdings durch zwei bis vier Jahre auf der Flasche durchaus interessant entwickeln.  

Zum Abschluss sollte noch gesagt werden, dass es bei der Weinlagerung keine absoluten Wahrheiten gibt. Wein ist ein Naturprodukt und damit immer etwas unberechenbar, sodass es auch Überraschungen geben kann, die man mit Humor nehmen sollte.